Samstag, 5. April 2008

Footie ohne Albert

Gestern also Aussi-Rules-Football im Telstra Dome. Das ist nur eine von drei Sportarenen in direkter Citynaehe und mit 50.000 Plaetzen nicht das groesste. Im Melbourne Cricket Ground koennte man glatt eine Buergerversammlung der Stadt Darmstadt abhalten - mit Anwesenheitspflicht. Das Telstra Dome wurde etwa zur Jahrtausendwende eroeffnet. Vorher war es hoeflich gesagt Marschland. Etwas direkter gesagt: hier wurden die Abwaesser in den Boden geleitet. Man koennte also durchaus sagen, das Telstra Dome ist auf Scheisse gebaut. Dafuer aber auch auf 36.000 Betonpfeilern, die in der Erde stecken. Oder 1.000 Pfeilern, die 36 Meter in der Erde stecken? Ach, was weiss denn ich...

Das Dome also. Ich gebe ja zu, seit Jahren nicht mehr in einem deutschen Stadion gewesen zu sein. Sehen die jetzt auch so nach Pub mit Teilnahmemoeglichkeit an einem Fussballspiel aus? Lounges, Bars und irgendwo ein Spielfeld. Aber was fuer eines: eine Ellipse mit 160 und 130 Meter Schnittlaenge. Das passt zu den Dimesionen des Landes. Wenn die letzte WM in Australien ausgetragen worden waere - ob der Kaiser sich wohl das ganze Land vom Hubschrauber aus angeschaut haette?

Dass es NUR 160x130 Meter sind, ist uebrigens der Tatsache zu verdanken, dass Football irgendwann auf den Kricketfeldern gespielt wurde und die waren halt so gross. Urspruenglich war das Feld beim Aussi-Football einen Kilometer lang (kein Witz). Nicht einmal Albert Speer haette solch ein Stadion bauen wollen. Sein Chef vielleicht...

Das Spiel muss man nicht verstehen, um Spass zu haben. Vor allem darf man fuer jede der beiden Mannschaften sein. Denn streng geteilte Fanblocks gibt es nicht, auch keine Pruegeleien, oder zumindest nur auf dem Rasen. Leider sind die Aussies beim Erfinden von Fangesaengen nicht sonderlich kreativ, so dass die Stimmung als sehr hoeflich zu bezeichnen ist. Leidenschaft hoert sich anders an.

Unser Team hat uebrigens haushoch verloren. War trotzdem lustig, denn erstens darf man ja auch fuer das andere Team sein, und David - der Nachfahre von Captain Bligh - hat mir den Heribert Fassbender des Aussi-Football gemacht. Ich will nicht sagen, dass ich jetzt Experte bin, aber ich verstehe jetzt mehr davon. Also mehr als vom deutschen Fussball.

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